Nato bekräftigt Ultimatum

Nach Ansicht der Nato erfüllt Jugoslawien die UNO-Bedingungen zur Lösung des Kosovo-Konflikts noch immer nicht. Daher werden der Nato-Oberkommandierende in Europa, US-General Clark, und der Vorsitzende des Nato-Militärausschusses, Nauman, heute nach Belgrad reisen, um Präsident Milosevic den Ernst der Lage persönlich darzulegen. Dies teilte ein Vertreter der Allianz gestern in Brüssel mit. Das Ultimatum der Nato an Milosevic läuft am nächsten Dienstag aus.
Der Sprecher einer Beobachtergruppe westlicher Diplomaten berichtete telefonisch aus Kosovo, am Donnerstag habe es schwere Verstösse gegen die Waffenruhe gegeben. Unklar sei, wer dafür verantwortlich gewesen sei. In der Region Drenica sei Artilleriefeuer zu hören gewesen. Südwestlich der Stadt Kijevo habe es Granatfeuer gegeben.

Parlament bestätigt Kabinett D’Alema

Das italienische Abgeordnetenhaus hat der Regierung D’Alema gestern abend das Vertrauen ausgesprochen. 333 Deputierte stimmten für die Regierung, 281 dagegen, drei enthielten sich. Über 200 rechtsgerichtete Oppositionsabgeordnete hatten sich in der Debatte teilweise mit gleichlautenden Stellungnahmen zu Wort gemeldet und so das in den USA bekannte System des Filibusters praktiziert: lange Reden, um die Abstimmung zu verzögern. Sie protestierten vor allem dagegen, dass die Zentrumspartei UDR das Oppositionslager verlassen hat und nun die Regierung unterstützt. Dies sei Verrat am Wähler.

Oppositionschef Berlusconi wies das Angebot D’Alemas zurück, einen Dialog über die Verfassungsreform und eine Änderung des Wahlrechts zu beginnen.